Funktionale Programmierung in Java am Beispiel vom Comparator

Funktionale Programmierung hat auch daher etwas akademisches, weil in den Köpfen der Entwickler oftmals dieses Programmierparadigma nur mit mathematischen Funktionen in Verbindung gebracht wird. Und die wenigsten werden tatsächlich Fakultät oder Fibonacci-Zahlen in Programmen benötigen und daher schnell funktionale Programmierung beiseite legen. Doch diese Vorurteile sind unbegründet, und es ist hilfreich, gedanklich funktionale Programmierung von der Mathematik lösen, denn die allermeisten Programme haben nichts mit mathematischen Funktionen im eigentlichen Sinne zu tun.

Betrachten wir die Sortierung von Strings. Ein Comparator ist eine einfache Funktion, mit zwei Parametern und einer Rückgabe. Diese Funktion wiederum wird an die sort(…)-Methode übergeben. Alles das ist funktionale Programmierung, denn wir programmieren Funktionen und übergeben sie. Drei Beispiele (Generics ausgelassen):

Code

Bedeutung

Comparator c = (c1, c2) -> …

Implementiert eine Funktion

Arrays.sort(T[] a, Comparator c)

Nimmt eine Funktion als Argument an

Collections.reverseOrder(Comparator cmp)

Nimmt eine Funktion an und liefert auch eine zurück

Funktionen selbst können in Java nicht übergeben werden, also helfen sich Java-Entwickler mit der Möglichkeit, die Funktionalität in eine Methode zu kapseln, sodass die Funktion zum Objekt mit einer Methode wird, was die Logik realisiert. Lambda-Ausdrücke bzw. Methoden/Konstruktor-Referenzen geben eine kompakte Syntax.

Der Typ Comparator ist eine funktionale Schnittstelle und steht für eine besondere Funktion mit zwei Parametern gleichen Typs und einer Ganzzahl-Rückgabe. Es gibt weitere funktionale Schnittstellen, die etwas flexibler sind als Comparator, in der Weise, dass etwa die Rückgabe statt int auch double oder etwas anderes sein können.

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