In der Anfangszeit verursachte Microsoft einigen Wirbel um Java. Mit Visual J++ (gesprochen »Jay Plus Plus«) bot Microsoft schon früh einen eigenen Java-Compiler (als Teil des Microsoft Development Kits) und mit der Microsoft Java Virtual Machine (MSJVM) eine eigene schnelle Laufzeitumgebung. Das Problem war nur, dass Dinge wie RMI und JNI absichtlich fehlten[1] – JNI wurde 1998 nachgereicht. Entgegen allen Standards führte der J++-Compiler neue Schlüsselwörter wie multicast und delegate ein. Außerdem fügte Microsoft einige neue Methoden und Eigenschaften hinzu, zum Beispiel J/Direct, um der plattformunabhängigen Programmiersprache den Windows-Stempel zu verpassen. Mit J/Direct konnten Programmierer aus Java heraus direkt auf Funktionen der Win32-API zugreifen und damit reine Windows-Programme in Java programmieren. Durch Integration von DirectX sollte die Internet-Programmiersprache Java multimediafähig gemacht werden. Das führte natürlich zu dem Problem, dass Applikationen, die mit J++ erstellt wurden, nicht zwangsläufig auf anderen Plattformen liefen. Sun klagte gegen Microsoft.
Da es Sun in der Vergangenheit finanziell nicht besonders gut ging, pumpte Microsoft im April 2004 satte 1,6 Milliarden US-Dollar in die Firma. Microsoft erkaufte sich damit das Ende der Kartellprobleme und Patentstreitigkeiten. Dass es bis zu dieser Einigung nicht einfach gewesen war, zeigen Aussagen von Microsoft-Projektleiter Ben Slivka über das JDK bzw. die Java Foundation Classes, man müsse sie »bei jeder sich bietenden Gelegenheit anpissen« (»pissing on at every opportunity«).[2]
Im Januar 2004 beendete Microsoft die Arbeit an J++, denn die Energie floss in das .NET-Framework und die .NET-Sprachen. Am Anfang gab es mit J# eine Java-Version, die Java-Programme auf der Microsoft .NET-Laufzeitumgebung CLR ausführt, doch Anfang 2007 wurde auch J# eingestellt. Das freie IKVM.NET (http://www.ikvm.net) ist eine JVM für .NET und verfügt über einen Übersetzer von Java-Bytecode nach .NET-Bytecode, was es möglich macht, Java-Programme unter .NET zu nutzen. Das ist praktisch, denn für Java gibt es eine riesige Anzahl von Programmen, die somit auch für .NET-Entwickler zugänglich sind. Bedauerlicherweise wird das Projekt nicht weiterentwickelt.
Microsoft hat sich lange Zeit aus der Java-Entwicklung nahezu vollständig zurückgezogen. Es waren eher überschaubare Projekte wie der Microsoft JDBC Driver for SQL Server. Das Verhältnis ist heute auch deutlich entspannter, und Microsoft geht wieder einen Schritt auf Java zu. Zu erkennen ist das am Beitritt in die Jakarta EE Working Group und an der Unterstützung von Java-Applikationen in der Windows Cloud Azure.[3] Vielleicht gratuliert Microsoft irgendwann einmal Oracle, wie es auch Linux zum 20. Geburtstag gratuliert hat.[4]
[1] http://www.microsoft.com/presspass/legal/charles.mspx
[2] Würden wir nicht gerade im westlichen Kulturkreis leben, wäre diese Geste auch nicht zwangsläufig unappetitlich. Im alten Mesopotamien steht »pissing on« für »anbeten«. Da jedoch die E‐Mail nicht aus dem Zweistromland kam, bleibt die wahre Bedeutung wohl unserer Fantasie überlassen.
[3] https://azure.microsoft.com/de-de/develop/java/
[4] http://www.youtube.com/watch?v=ZA2kqAIOoZM
„In der Aussagenlogik gibt es weiterhin die Implikation (Wenn-Dann-Verknüpfung) und die Äquivalenz. Für beide gibt es keinen eigenen Operator. Bei der Implikation ist es das Ergebnis von a || !b und bei der logischen Äquivalenz ist es die Negation der Kotravalenz (Xor), daher auch exklusiv-nicht-oder-Verknüpfung genannt, also einem !(a ^ b). Logische Äquivalenz herrscht demnach immer dann, wenn beide Wahrheitswerte gleich sind, also entweder a und b true oder a und b false sind.“
Es gibt in Java allerdings den Operator == für die Äquivalenz