20.6 Eine eigene Standard-MBean
Auf dem Weg zu einer eigenen Bean müssen wir erst aus den MBean-Typen wählen. Da eine Standard-MBean der einfachste Typ ist, wollen wir diesen nutzen und mit der Deklaration der MBean-Schnittstelle beginnen. Sie deklariert Setter/Getter, die später über die JConsole nutzbar sind, und Operationen, die wir ebenfalls über die JConsole anstoßen können.
20.6.1 Management-Schnittstelle
Die Management-Schnittstelle im Fall einfacher Standard-MBeans definiert genau die Operationen, die der Client von außen nutzen kann. Der Name der Schnittstelle muss auf -MBean enden, oder die Annotation @javax.management.MXBean muss an die Schnittstelle.
Listing 20.7: com/tutego/insel/jmx/MazeMBean.java
package com.tutego.insel.jmx;
public interface MazeMBean
{
void setMaxNumberOfPlayers( int numberOfPlayers );
int getMaxNumberOfPlayers();
void dragonAlarm();
}
Die Schnittstelle beschreibt einen Irrgarten, der eine maximale Anzahl von Spielern über einfache Setter/Getter erlaubt. Außerdem sollte es möglich sein, von außen die Ankunft eines Drachens zu melden und so ein wenig Aufregung ins Spiel zu bringen.
20.6.2 Implementierung der Managed-Ressource
Als Nächstes implementieren wir die Klasse, die die Management-Schnittstelle implementiert. (Eigentlich sollten die Geschäftsobjekte selbst keine MBeans sein, da sie »reine« Objekte sein sollten, ohne Bindung an eine Management-API wie JMX. In unserem kleinen Beispiel ist das jedoch in Ordnung.)
Listing 20.8: com/tutego/insel/jmx/Maze.java
package com.tutego.insel.jmx;
public class Maze implements MazeMBean
{
private int numberOfPersons;
@Override
public void setMaxNumberOfPlayers( int numberOfPersons )
{
this.numberOfPersons = numberOfPersons;
}
@Override
public int getMaxNumberOfPlayers()
{
return numberOfPersons;
}
@Override
public void dragonAlarm()
{
System.out.println( "Heul. Huhuhuhu." );
}
}
20.6.3 Anmeldung beim Server
Der letzte Teil ist der Server, der die MBean anmeldet. Die statische Methode ManagementFactory.getPlatformMBeanServer() liefert den vordefinierten Standard-Server für Managed Beans. Unter einem ObjectName können wir eigene MBeans dann registrieren.
Listing 20.9: com/tutego/insel/jmx/RegisterDiskoMBean.java, main()
MBeanServer server = ManagementFactory.getPlatformMBeanServer();
ObjectName name = new ObjectName( "com.tutego.insel.jmx:type=Maze" );
MazeMBean maze = new Maze();
server.registerMBean( maze, name );
JOptionPane.showMessageDialog( null, "Ende" );
System.exit( 0 );
20.6.4 Eine eigene Bean in JConsole einbringen
Starten wir RegisterMazeMBean, zeigt die JConsole unser Programm an (siehe Abbildung 20.4). Unter Java 5 muss der Schalter -Dcom.sun.management.jmxremote angegeben werden.
Wir können einen Blick auf den Reiter MBeans werfen (siehe Abbildung 20.5). Dort lässt sich die Property MaxNumberOfPlayers einsehen und ändern. Zusätzlich lässt sich unsere Operation anstoßen, die dann auf der Konsole die gewünschte Ausgabe ergibt. Es ist schon erstaunlich, welche Möglichkeiten es für die Administration gibt, wenn die JConsole ein Remote-Programm überwacht und steuert.
Abbildung 20.4: RegisterMazeMBean wurde gestartet.
Abbildung 20.5: Infos zu MaxNumberOfPlayers einsehen und ändern
Zur Anbindung an den JMX-Server dient nicht nur die JConsole, sondern es sind verschiedene andere Wege denkbar, etwa über HTTP oder über einen eigenen Client, der über RMI kommuniziert.
JMXConnectorServer für den Server *
Für die Veröffentlichung der MBeans über RMI ist der JMXConnectorServer verantwortlich. Damit die MBeans an die RMI-Registry gebunden werden, wird eine besondere URL verwendet, die den Service genau beschreibt. Die JMXService-URL hat den allgemeinen Aufbau:
service:jmx:<protocol>://[[[<host>]:<port>]/<path>]
Vor dem Start des Programms muss die RMI-Registry für Anmeldungen bereit sein; da unser Programm auf dem gleichen Rechner arbeitet, starten wir den RMI-Namensdienst selbst.
Listing 20.10: com/tutego/insel/jmx/RmiJMXConnectorServerDemo.java, main()
LocateRegistry.createRegistry( 1099 );
MBeanServer server = ManagementFactory.getPlatformMBeanServer();
String url = "service:jmx:rmi:///jndi/rmi://localhost/maze";
JMXConnectorServer connectorServer = JMXConnectorServerFactory.newJMXConnectorServer(
new JMXServiceURL( url ), null, server );
connectorServer.start();
ObjectName name = new ObjectName( "com.tutego.insel.jmx:type=Maze" );
MazeMBean maze = new Maze();
server.registerMBean( maze, name );
JOptionPane.showMessageDialog( null, "Ende" );
System.exit( 0 );
JConsole mit Remote-Connection *
Mit der JConsole könnten wir nun Verbindung aufnehmen, indem wir unter Remote Connection die URL service:jmx:rmi:///jndi/rmi://localhost/maze einsetzen (siehe Abbildung 20.6).
Abbildung 20.6: Verbindung mit der JConsole herstellen
JMXConnector für den Client *
Auf der Clientseite gibt es mit JMXConnector den Gegenspieler zum JMXConnectorServer. Der JMXConnector gibt uns mit getMBeanServerConnection() ein MBeanServerConnection-Objekt, was in gewisser Weise der Repräsentation des MBean-Servers MBeanServer auf der anderen Seite entspricht (genau genommen gilt für die Schnittstellen: MBeanServer extends MBeanServerConnection). Über getAttribute() lassen sich dann zum Beispiel Properties erfragen.
Listing 20.11: com/tutego/insel/jmx/RmiJMXConnectorDemo.java, main()
JMXServiceURL u = new JMXServiceURL(
"service:jmx:rmi:///jndi/rmi://localhost/maze" );
JMXConnector c = JMXConnectorFactory.connect( u );
MBeanServerConnection mbsc = c.getMBeanServerConnection();
ObjectName name = new ObjectName( "com.tutego.insel.jmx:type=Maze" );
System.out.println( mbsc.getAttribute( name, "MaxNumberOfPlayers" ) );
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